Klimaerwärmung mit Ernährungsumstellung von Kühen bremsen?
Die Landwirtschaft ist für rund 13 Prozent der Treibhausgasemissionen in der Schweiz verantwortlich. Zwei Schweizer Unternehmen wollen dem Klimawandel mit ihren speziell konzipierten Futtermittelprodukten entgegenwirken. Die Meinungen zu dieser Massnahme gehen auseinander.
Die Unternehmen Agolin und Mootral vermarkten Futterzusätze, die Methan-Emissionen reduzieren sollen. Die Zusatzstoffe verändern die Zusammensetzung von Bakterien und Protozoen im Pansen der Kuh.
Studien zeigen unterschiedliche Ergebnisse. Daniel Bretscher von Agroscope ist gegenüber den Futtermittel-Zusatzstoffen kritisch und meint, dass der Schwerpunkt der Emissionsminderung auf der Reduzierung des Konsums tierischer Lebensmittel liegen sollte. Auch die Landwirtschaft beobachtet die Produktentwicklung und befürchtet staatliche Vorschriften, die ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber den europäischen Produzenten wegen der teureren Produktion beeinträchtigen könnte, sagt Fabienne Thomas vom Schweizer Bauernverband. Der Einbezug von Futterzusätzen in staatliche Massnahmen zur Emissionsreduzierung hängt von weiteren Studienergebnissen ab, so Daniel Felder vom Bundesamt für Landwirtschaft. Bisher sind noch keine Futtermittelzusatz-Stoffe zur Methanreduzierung für die Vergütung vom Bund zugelassen.